Aus dem Dschungel zurück in die Metropole
Vom Amazonas zurück in Quito haben wir noch 2 Tage bevor unser Flug weiter auf die Galapagos Inseln geht. Da wir in den vergangenen Tagen genug im Bus oder Boot gesessen haben, beschließen wir kurzfristig, nicht nach Banos zu fahren (gut 4 Stunden Bus hin und zuück) und uns stattdessen einfach durch die Stadt treiben zu lassen. Es gibt ja noch ein paar Viertel, in denen wir noch nicht waren.
Also als erstes ein neues Hostel gesucht, diesmal in der Neustadt von Quito, auch Mariscal genannt. Auf der Suche nach gutem und günstigen Frühstück finden wir den „Brotkorp“, eine Bäckerei, die mit deutschem Brot und Brötchen sowie Frühstück wirbt. Die Aussicht auf Brötchen treibt uns in den Laden und wir werden nicht enttäuscht. Allerdings geben wir uns mit 2 fantastischen Laugenbrezeln togo zufrieden – der Service ist nämlich lateinamerikanisch und wir haben keine Lust, den komplettten Vormittag mit Warten auf das Frühstück zu verbringen.
Noch mal kurz in die Altstadt
Wir haben gehört, dass man für 2$ auf die Basilica del Voto Nacional, genauer gesagt in die Türme, steigen kann und der Ausblick auf die Stadt fantastisch sein soll. Also ist dies unser erstes Ziel. Auf dem Weg dorthin laufen wir an dem ersten richtigen Supermarkt vorbei, also mit Parkplatz davor und einer Größe, wie in Deutschland eher üblich. Ich bin neugierig und natürlich müssen wir kurz reingehen. Abgesehen von unfassbar hohen Preisen für Drogerie-Artikel (20-30$ für Sonnencreme; 8-10$ für Deo,…), haben wir viele Dinge gesehen, die es bei uns nicht oder in dieser Art so nicht gibt – zum Beispiel ganze Aloe Vera Blätter in der Kühltheke – sieht irgendwie lustig aus:
Danach schnell in die Trolli-Bahn und zur Basilica. Die 2$ stimmen und schon sind wir im Aufzug in die obere Etage – eine Treppe gibt es nicht :-). Ein paar Meter und Stufen müssen doch noch bewältigt werden bis in die Turmspitze. Deutschen Sicherheitsnormen hätten die Stufen und Holzbretter auf dem Weg dorthin nicht standgehalten, aber Daniel meistert alle Hindernisse bis zur obersten Plattform mit Bravour. Auch wenn wir schon eine Aussicht von ganz oben in den Bergen über Quito genießen konnten, ist der Blickwinkel hier doch noch einmal ein etwas anderer:
Mitten im Schuldistrikt
Von oben sehen wir, dass sich in dem Viertel eine Schule an die andere reiht; die meisten haben einen riesigen Innenhof, auf dem diverse Sportfelder aufgemalt sind. In einem der Innenhöfe sehen wir reges Treiben auf dem Basketballfeld und wir hören Live-Musik. Wieder unten angekommen sind wir neugierig und laufen zur Schule. 10$ Eintritt pro Person ist uns das Spektakel aber doch nicht wert und so sitzen wir einfach ein Weilchen im Park vor der Basilika und hören der Rock-Cover-Band zu.
La Mariscal – die Neustadt
Das zweite Ziel ist die Neustadt. Über das Viertel hat uns niemand so richtig viel erzählt, also laufen wir auch hier einfach mal los – mehrere große Parks soll es laut Karte hier geben – mal sehen. Wir finden diverse Shopping Malls, ein Plakat über ein Food-Truck-Festival, ein Rock-Konzert-Plakat für heute Abend auf dem Berg mit der Seilbahn – sicher cool, aber ausverkauft. Die Band scheint Donald Trump nicht zu mögen – das neue Album findet keine freundlichen Worte in Verbindung mit seinem Namen – erstaunlich, wie die Welt sich in einigen Dingen doch einig sein kann… Weiter also. Der erste Park ist gerade eine Baustelle, da alles renoviert werden soll. Also biegen wir wieder auf die Straße – der Weg für Fußgänger ist nicht zu übersehen 🙂
Durst treibt uns in die nächste Kneipe an der Ecke – 3 Bier (blond, rot, schwarz), selbstgebraut und im Angebot für 10$. Geschmacklich geht’s so, aber während wir trinken, entdecken wir auf der anderen Straßenseite entlang der mehrspurigen Hauptstraße eine Zuschauertribüne – der ganze Straßenabschnitt sieht aus wie eine Rennstrecke – wofür genau bekommmen wir nicht mehr heraus.
Es ist später Nachmittag und wir schlendern langsam zurück Richtung Hostel. Gegen 18:00/18:30Uhr wird es dunkel und dann sollte man nicht mehr in allen Gegenden der Stadt draußen auf der Straße sein. Im Hostel kurz frisch machen und im Mariscal in die „Calle Foch“ (gesprochen „Fodge“) – hier wimmelt es von Bars, Restaurants und Clubs. Wir finden einen kleinen Italiener, der nicht so teuer ist und essen eine umgeklappte Pizza (keine Calzone) – sehr lecker.
Um ein Taxi zurück zu sparen, machen wir uns schnell auf den Heimweg – es ist ca. 21:30 Uhr – die letzte halbe Stunde, die man hier überhaupt zu Fuss auf der Straße laufen sollte. Nach dem vielen Laufen heute auf knapp 3.000m Höhe fallen wir kurz darauf ins Bett und schlafen tief und fest ein.
Goodbye Quito
Am nächsten Mittag (15.05.2016) geht unser Flug nach Baltra, Galapagos. Auf Wiedersehen, Quito – du und die vielen leckeren Dinge hier haben uns gut gefallen.
4 Antworten
Dieter und Sabine
Hallo Judith und Daniel, wir erwarten immer voller Spannung eure Berichte. Vor allem Peru, da wir auch schon da waren, aber auch an allem anderen natürlich total interessiert sind. Wir sind auch alleine durch Lima gelaufen, ohne dass wir uns irgendwie bedroht gefühlt haben. Aber sehen muss man es nicht unbedingt, es gibt schönere Städte wie Cusco oder auch Arequipa. Dieter und Sabine
Juniel
Peru hat uns super gefallen – noch etwas besser als Ecuador, wobei die Früchte dort unschlagbar sind. Lieben Dank euch.
Vogster
Grüße aus NYC, waren heute im Trump Tower einen Kaffee trinken, echt nett da!
Juniel
Euch viel Spass in der Stadt, die niemals schläft -da geht der Wahlkampf bestimmt schon gut ab – noch 6 Monate 🙂 Sucht euch ne coole Rooftop Bar…