Inka Traditionen, Anden und Alpakas – Peru

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Planänderung Nummer ich weiß nicht mehr

In den letzten Tagen auf Galapagos haben wir uns mit der konkreteren Planung für Peru beschäftigt. Flug nach Lima und dann per Bus inkl. Zwischenstopp runter bis Cusco war der Plan – eigentlich. Da wir keine Zeit hatten, online genau zu gucken, wann irgendwelche Touren ab Cusco zum MacchuPicchu oder weiter nach Süden beginnen, haben wir mehr Tage für Cusco und Umgebung eingerechnet; ebenso hatte uns jeder mit dem wir darüber sprachen abgeraten, Zeit in Lima zu „verschwenden“ – hässlich und gefährlich und eben 15 Millionen Menschen. Die Flugpreise von Lima nach Cusco liegen erfreulicherweise auf ähnlichem Niveau wie die Übernachtbusse – nur, dass man mindestens 15 Stunden Zeit spart. Entscheidung gefällt, Flug nach Lima und am darauffolgenden Morgen nach Cusco gebucht, sowie ne Nacht in nem kleinen Hostel 1,5km vom Flughafen.

Reise Hunter Peru im Flieger
Im Flieger nach Cusco

Ausm Flieger raus, Gepäck her…

Und schnell ein Taxi zum Hostel. Aber erst noch mal die neue Währung und das Preisniveau checken. In Peru zahlt man mit Soles; geteilt durch 4 hat man ca. den €-Wert. Auf der Hostel Website stand netterweise, dass das Taxi vom Flughafen um die 20 Soles kosten sollte. Mit Bargeld bewaffnet haben wir eine der hinteren Türen aus dem Flughafen genommen um dem ersten Schwall der Taxi-Anbieter zu entkommen. Trotzdem dauert es keine 10 Sekunden, da stehen die ersten 5 Fahrer um uns herum. Wir nennen unser Hostel, wissend, dass es nur 1,5km sind und warten gespannt auf den ersten Preis, den man uns nennt: 50 Soles. Wir lächeln nur, lehnend dankend ab und gehen weiter. Was nun folgt, ist immer das gleiche Spiel auf diesem Kontinent. „Wie viel wollt ihr denn bezahlen?“ – Wir so; 15 Soles. – Sehr entrüstete Fahrer: „Das klappt nie oder wollt ihr etwa kein sicheres Taxi? Da könnt ihr mit jedem auf der Straße mitfahren“ – Wir laufen langsam weiter, ich sage; für 20 können wir fahren, ansonsten halt nicht. – „Für 35 könnte ich da was machen; ich kenne da jemanden, der dafür fahren würde“ – Wir gehen weiter und sagen lächelnd, dass wir für 20 fahren würden. – „Aber die Parkplatzgebühren müssen ja auch von uns getragen werden. Und der Weg zu eurem Hostel; da müssen wir ganz außen um den Flughafen drumzu, der Weg ist echt lang,“ Wir sagen, dass es nur 1,5km sind und wir bei 20 Soles bleiben. – „Ja, ok, ich fahr das nicht, aber mein Kumpel da vorne, der fährt euch.“ 1 Minute später sitzen wir in einem offiziellen Taxi und fahren für 20 Soles ca. 7 Minuten, natürlich direkt und nicht um den halben Flughafen….:-) Ist der Preis erst einmal geklärt, sind die Fahrer meist super nette Kerle – hier erfahren wir, was wir auf jeden Fall essen müssen in Peru: Lomo saltado entweder vom Rind oder wenn wir uns trauen, auch vom Alpaka. Merken wir uns erst mal.

Reise Hunter Peru Anflug über Cusco
Anflug auf Cusco

Next stop „Cusco“

Am nächsten Mittag kommen wir in Cusco an. Die Stadt liegt ähnlich wie Quito auf einem Plateau in den Anden, nur ist Cusco deutlich kleiner (ca. 400.000 Einwohner), die Höhe ist mit ca. 3.500m aber ähnlich. Ein Hostel für die erste Nacht hatten wir auch noch schnell gefunden. Gepäck abladen und los: Stadt-Erkundung. Obwohl sehr touristisch im Zentrum, gefällt uns die süße Stadt auf Anhieb – sie strahlt etwas Entspanntes und Freundliches aus. Und wir kommen wieder ins „Bergsteigen“ – viele der Viertel liegen in den Hängen der Anden – wie auch unser Hostel – so gewinnt man aber auch schnell Höhe und somit Aussicht. Die Safety-Uhrzeit hier liegt so bei 20:00 Uhr – da ist es schon seit guten 2 Stunden dunkel. Wir schlendern entspannt gegen 17:00 Uhr über den Plaza de Armas, den Hauptplatz der Stadt und rüber zu einem der kleinen Plätze, Plaza San Francisco. Es ist Sonntag. Natürlich gibt es am Platz eine Kirche – die Spanier waren ja damals fleißig – zwischen Platz und Kirche ist alles voll mit kleinen Ständen und direkt an der Kirche schaut eine große Menschentraube begeistert drei Jungs zu, die halb tanzend, halb Theater-spielend die Zuschauer begeistern. Dem Schauspiel zu folgen ist leicht – wir sind größer als alle anderen Menschen. In Peru ist der Durchschnittsmensch um die 1,65m – Daniel wirkt schon fast wie eine Riese in der Menge.

Reise Hunter Cusco Abendunterhaltung
Abendunterhaltung Plaza San Francisco
Der Größen-Vorteil einerseits entpuppt sich als Nachteil bei den vielen kleinen Ständen – um zu sehen, was es an jedem einzelnen gibt, müssen wir uns jedes Mal bücken um unter das Dach zu schauen:-) Was wir vorfinden ist wie eine Groschenkirmes mit tausenden Glücksspielen von Dosenwerfen bis hin zu Mini-Kasinos. Daniel ist sofort Feuer und Flamme und kramt ein paar centavos hervor. Am Ende gehen wir mit 0,50 Soles Miesen heraus – aber Spass hat es gemacht und die Einheimischen haben wir auch unterhalten.
Reise Hunter Cusco Groschenkirmes
Cusco Groschenkirmes
Reise Hunter Cusco Groschenkirmes2
Alles auf Schland – leider nicht gewonnen

Free Walking Tour

Am nächsten Vormittag laufen wir zum Treffpunkt der Free Walking Tour in Cusco und erkunden mit einem Guide und ca. 10 anderen die Stadt – mehrere Plätze im Zentrum, einige Inka-Bauten, Lamas und Alpakas zum Streicheln (verrückt, wie viel Wolle ein Alpaka so hat) und eine Markthalle mit teilweise sehr fragwürdigen Angeboten: Fötus eines schwarzen Lamas (Opfergabe); tote Frösche, die von der „Crazy Frog-Lady“ lebend auseinander gerissen und gepult werden; diverse Körperteile von Rindern und allerlei Mittagsgerichte, Säfte sowie Obst und Gemüse. Und dem Hinweis des Guides, hier lieber nichts zu essen.

Reise Hunter Cusco Lama Fötus
Lama Fötus in der Markthalle
Reise Hunter Cusco Fleischerei Abteilung
Fleischerei Abteilung
Reise Hunter Cusco Getreide und Gewürze
Getreide und Gewürze
Außerdem lernen wir, dass in Peru sehr gute Fälschungen von allerlei Markenkleidung hergestellt werden; siehe auch seine NorthFace Mütze und die Adidas Sneaker. Und das Geheimnis der Inka-Bauten, die so viele Jahrhunderte überlebten ohne einzustürzen in einer der erdbebenreichsten Regionen der Welt: „the Spanish built all houses at 90° angles – theses buildings collapsed at every earthquake – that’s why all Inka buildings can easily be recognised by their pyramid form = angle < 90° - very easy, right?“ Kurze und knappe Logik des guides, hat ja offensichtlich schon ein paar Jahrhunderte geklappt. Ein paar Infos zu Lamas und Alpakas gab es auch noch: Baby Alkpaka Wolle ist es, bis das Tier 3 Jahre alt ist (ist am flauschigsten = am teuersten), dann ist es normale Alpaka Wolle; wenn die Wolle irgendwann mal nicht mehr so schön ist nach vielen Jahren, kommt das Alpaka auf die Speisekarte. Die Lamas waren immer nur Packtiere. Reise Hunter Cusco Alpaka Wolle

Nachmittags sind wir trotz Regen euphorisch auf der Suche nach Touren, die wir von Cusco aus unternehmen wollen. Für die MacchuPicchu Tour hatten wir schon im Internet einen Anbieter gefunden, der seriös aussieht und gute Bewertungen erhalten hat – hier sind wir schnell rein um zu klären, an welchen Tagen noch Plätze frei sind. Der 29.05. passt uns gut – dann ham wir noch 6 Tage um andere Sachen zu machen und uns wieder an die Höhe zu gewöhnen. Als weiteres Ziel hatten wir uns weiter im Süden Perus den Colca Canyon rausgesucht – dort gibt es die riesigen Anden-Kondore und der Canyon selber soll auch sehenswert sein. Wir vergleichen einige Anbieter und wieder mal scheint die Preisfindung sehr ähnlicher Touren durchaus willkürlich und interessant. Eine Dame macht uns dann einen halbwegs geordneten Eindruck (sie sucht nicht einfach Bilder bei Google und kann Fragen von uns beantworten) und der Preis ist auch ok. Eine 3-Tages-Tour soll es sein – Übernacht 10 Stunden mit dem Bus hin – Vormittags dann Kondore gucken, nachmittags chillig – am nächsten Tag Trekking durch den Canyon und am Tag 3 tagsüber mit dem Bus zurück nach Cusco, sodass man was von der Landschaft sehen kann. Wir zahlen bar – wie immer hier – und die Dame verspricht, uns die BusTickets für den nächsten Abend bis zum kommenden Mittag ins Hostel zu bringen sowie alle weiteren Unterlagen. Mit Quittung über die Zahlung und einer Agenda unterm Arm verlassen wir das Büro – läuft. Am nächsten Mittag sind alle Sachen wie versprochen an der Rezeption für uns hinterlegt. Ich lese in Ruhe alles durch und checke die BusTickets. Hatten wir nicht nur eine Nachtfahrt? Und warum sind wir jetzt 1,5 Tage in Arequipa, der Stadt in der Nähe des Canyons? Und wieso werden wir nachts um 3 im Hotel dort abgeholt für das Trekking? Um es kurz zu machen: was die freundliche Dame uns tatsächlich gebucht hat, entspricht ca. dem Wahrheitsgehalt der Erdkundekenntnisse von Andi Möller (Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien).
Die Tour ist für uns so keine Option. Also mal sehen, wie wir die Kohle wiederkriegen – selbstverständlich sprechen die Leute hier auch nur Spanisch:-) Und ein Hostel für heute und für die kommenden Nächte brauchen wir auch noch. In dem Reisebüro haben wir ca. 3 Stunden verbracht (niemand dort, dann nur die Assistentin, die Chefin nicht erreichbar, ob wir nicht die Tour doch machen wollen,….) – Ergebnis des Abends: 30 Minuten bevor der Nachtbus losgefahren wäre gemeinsam vereinbart, dass die Tour gecancelt ist, weil so wie wir gebucht haben, faktisch nicht möglich. Erstattung des Geldes ok, in welcher Höhe sei nur mit der Chefin am kommenden Tag zu klären. Schnell noch eine Nacht im Hostel verlängert und erst mal was Essen. Um 11:00 Uhr am kommenden Vormittag bequemt die Dame sich dann mal ins Büro – gut, dass wir schon 2 Stunden warten. Nach einigen Diskussionen willigt sie ein, den Preis zu erstatten; aber den Buspreis müssten wir uns selber bei der Busstation wiederholen. Und sie könne uns das Bargeld auch erst abends wiedergeben, da käme sie jetzt nicht dran. Alles sehr mysteriös – am Ende haben wir ca. 40% direkt wiederbekommen, weitere 40% hat sie uns tatsächlich abends im Hostel vorbeigebracht, 10% haben wir uns am Busschalter wiedergeholt und 10% ist unser Verlust plus die beiden halben Tage, die wir in dem Büro verbracht haben. Naja, um eine Erfahrung reicher also und mehr Freizeit in Cusco.

Reise Hunter Cusco Hostel
Unser schönstes Hostel in Cusco

Corpus Christi ist vor dem Party Hostel

Am kommenden Tag ist Fronleichnam, hier Corpus Christi, der größte Feiertag im Land und insbesondere in Cusco. Warum, sehen wir als wir gegen 09:30Uhr zum Plaza de Armas schlendern. Bei schönstem Sonnenschein und knallblauem Himmel hat sich gefühlt die ganze Stadt vom Säugling bis zur letzten Oma auf- und teilweise schick-gemacht und wartet auf den Beginn der Prozession der 15 Heiligen um den Platz. Jede Heiligenfigur ist mehrere Meter hoch und wird auf einem Holzgerüst von bis zu 30 Männern getragen (laut Taxifahrer wiegt so ein Teil zwischen 1.000 und 1.500kg, soviel wie ein Kleinwagen)! Bevor die erste Prozession startet, wird vor der großen Basilika draußen eine Messe abgehalten. Viele Leute stehen mit Schildern „Ich (Jesus) bin das lebende Brot, das vom Himmel herabgekommen ist“ oder „Hier ist er – der Sohn Christi“ in der Menge und jubeln. In dem ganzen Treiben werden fleißig Sonnenschirme, Sofort-Druck-Erinnerungsbilder, Wasser, Wackelpudding, Kuchen, Karten der 15 Heiligen und kleine Kopfbedeckungen gegen die Sonne verkauft. Wir setzen uns an den großen Brunnen in der Mitte des Platzes und beobachten einfach das Geschehen.

Reise Hunter Cusco Corpus Cristi
Corpus Cristi Prozession
Reise Hunter Cusco Corpus Cristi2
„Fans“
Reise Hunter Cusco Corpus Cristi3
Finale der Prozession
Ebenso faszinierend: die Frauen hier. Gefühlt tragen alle im Alter zwischen 17 und 40 kleine Kinder auf dem Rücken oder, wenn sie unter 1 Jahr sind, vor der Brust. Egal wie, die Kleinen sind immer in ein oder zwei große bunte Tücher gewickelt und werden so am Körper getragen.
Reise Hunter Cusco FraumitKind
Frau mit Kind auf dem Rücken
Was bei den meisten, in jedem Fall aber bei den etwas älteren Frauen auffällt, sind die schön geflochtenen oft bis zum Hintern langen Zöpfe. Bei genauerem Hinsehen bei den älteren Frauen bemerken wir den Grund für das auffallend dicke Haar: eingeflochtene Wolle in gleicher Farbe wie das Haar; entweder Schwarz oder Grau. Ein bisschen geschummelt wird halt überall:-)
Reise Hunter Cusco Alte Frau Zöpfe
Alte Frau mit Zöpfen
Nach ein paar Stunden in der prallen Sonne brauchen wir ne Pause und gehen auf ein Bier auf einen der Balkone rund um den Platz. Gerade passend als eine der Prozessionen unterhalb mit Dutzenden Messdienern, viel Weihrauch und Glockengeläut vorbeizieht. Die Glocken werden hier noch von Hand geläutet. Noch mal ein Blick auf das Geschehen direkt unter uns – danach überlegen wir, was wir mit dem Rest des Tages so anfangen. Beim Bezahlen hatten wir zum Glück „echtes“ Geld und somit keine Probleme. Der Geldautomat am Hauptplatz hat sich mit uns einen Spaß erlaubt und unter ein paar echten 50-Sol-Scheinen eine Fälschung versteckt – bemerkt hat es dummerweise ein Taxifahrer als wir mit dem Schein zahlen wollten. Bei näherem Betrachten sehen auch wir wie schlecht die Fälschung ist – es steht hinten sogar „sin valor legal“ drauf – also ohne Wert. Selbstverständlich, dass die Bank am kommenden Tag als wir auf den Fehler aufmerksam machen, sagt, dass es unmöglich sei, dass dieser Schein aus einem ihrer Automaten kommt und sie natürlich nichts machen können. Wir nehmen’s mit Humor.
Reise Hunter Cusco 50Sol
Falscher Fuffi
In der Zwischenzeit hat sich Yannis, mit dem wir auch schon die Galapagostage verbracht haben, gemeldet: Bin ab heute auch in Cusco! Ja, dann – treffen wir uns na klar. Wir haben aber noch etwas Zeit und nutzen den frühen Nachmittag um uns vom Getummel der Innenstadt zu entfernen. Zu Fuss geht es durch das Viertel „San Blas“ hoch in die umliegenden Berge vorbei an der Kirche San Cristobal von wo aus wir den ersten superschönen Ausblick über die Stadt bis auf schneebedeckte Bergspitzen in der Ferne haben.
Reise Hunter Cusco Blick über die Stadt
Cusco – Blick über die Stadt
Aber etwas anderes hat noch unsere Aufmerksamkeit gefunden. Wenn es dunkel wird, kann man eine riesige weiße Jesus-Statue auf einer der Bergkuppen über der Stadt sehen – ein wenig wie auf dem Zuckerhut in Rio, nur etwas kleiner, genannt „Cristo Blanco“. Wir folgen der Straße weiter bergauf und kommen an ein Eingangstor. Mal sehen, was das hier ist: für 130 Soles (ca. 33€) bekommt man ein Ticket für den Park, der vier Inka-Ruinen und die Jesus-Statue beinhaltet – für Peruaner kostet der Spaß nur die Hälfte. Auch das sollte man mal in Deutschland machen: Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt für Deutsche 3€, für alle Ausländer 6€ 🙂 Außerdem wird uns angeboten, eine Pferdetour durch den Park zu machen, damit wir den Eintritt sparen und die Tour ist na klar ein Schnapper, aber nur heute zu dem Preis…. Ein US-Pärchen läuft an uns vorbei, während die Pferdetour erläutert wird und ruft uns grinsend zu: „Nehmt einfach für ein paar Soles ein Taxi hoch, lasst euch nach dem nächsten Tor absetzen und ihr seid schon mitten im Park ohne Eintritt.“ Der Pferdetour-Verkäufer flucht kurz und laut hinter den beiden her, wir bedanken uns grinsend und laufen weiter die Straße entlang. Das nächste Taxi sollte unseres sein. Da keines mehr kam, sind wir halt den ganzen Weg zu Fuß gelaufen, schnell an dem nächsten Tor vorbei und zack waren wir mehr oder weniger im Park. Aussicht auf zwei der Inka-Ruinen und Gesellschaft von dem einen oder anderen Alpaka entlang des Weges – die sehen so lustig und so flauschig aus.
Reise Hunter Cusco Alpaka am Weg
Alpaka am Weg zur Statue
Ganz bis zur Jesus Statue ham wir es dann doch nicht geschafft –kurz davor gab es noch einen weiteren Kontrollpunkt, der immerhin noch 70 Soles haben wollte. Also haben wir uns auf die Ansicht von Hinten aus der Ferne beschränkt und haben einfach das fantastische Wetter genossen.
Reise Hunter Cusco Cristo Blanco
Cristo Blanco
Zurück in der Stadt ist Yannis mittlerweile angekommen und in seinem Hostel eingecheckt. Da es langsam dunkel und somit auch kalt wird, überlegen wir, wo wir etwas essen können. Yannis hat eine Empfehlung von der Frau (zu Hause in Deutschland), doch das Restaurant hat noch nicht geöffnet. Sein Hostel hat aber eine Bar und wir beschließen, dort ein Bier zu trinken und dann zum Restaurant rüber zu gehen. Und dann passiert, was schon unzählige Male im Leben passiert ist: auf einmal ist es halb 3 morgens, wir haben UV-Farbe im Gesicht, tanzen und haben 2 Happy Hours, sowie jeder einen großartigen Burger geschafft.
Reise Hunter Cusco UV Party1
Party Hostel -UV Party
Reise Hunter Cusco UV Party2
Auf der Mauer, auf der Lauer,…
Daniel und ich nehmen zufrieden ein Taxi heim und wir alle schlafen erst mal aus.

Pisaq und das Ding mit den Ponchos

Etwas nördlich von Cusco haben wir noch eine Kleinstadt entdeckt, in die man mit kleinen Busshuttles für 4 Soles pro Weg fahren kann –hier gibt es zum ersten Mal keinen Unterschied zwischen in den Preisen, alle zahlen das gleiche. Die Shuttles werden bis unter das Dach vollgepackt; auf unseren Fahrten waren aber nur Menschen und keine Tiere an Bord. Pisaq liegt in einem schmalen Tal umgeben von beeindruckend hohen und steilen Bergen. In einige von Ihnen sind Terrassen gehauen, vermutlich auch schon von den Inka.

Reise Hunter Pisaq
Reise Hunter Pisaq
Die Hauptattraktion, zumindest unserer Meinung nach, ist der Markt im Zentrum des Ortes, der alles verkauft, was aus Alpaka Wolle oder Baumwolle hergestellt werden kann, sowie ein paar Artikel rechts und links dessen. Wir checken die ersten Preise und stellen fest, dass man hier gutes Geld sparen kann im Vergleich zu den Preisen in Cusco. Yannis hat sich mit auf den MacchuPicchu Trek von uns gebucht, braucht aber noch ne Mütze und Socken – alles kein Problem hier – erledigt. Nachts ist es schon gut kalt in den Anden und auch in der City, je nachdem wie gut das Hostel so isoliert ist – also halten wir Ausschau nach Alpaka Pullovern. Ich finde schnell einen und freue mich über einen echten Schnapper (knapp über 10€ umgerechnet) für 100% Alpaka Wolle. Erfreut über den Kauf laufen wir weiter und entdecken: Alpaka Ponchos! Sooooo weich und kuschelig und warm! Ein wenig hin und her überlegt und verhandelt, gedanklich versucht, einen Platz im Rucksack dafür zu finden und zack, stehen Yannis und ich in Partnerlook mit dem gleichen Poncho an auf dem Markt und grinsen leicht debil. Das wir wie die letzten Touristen aussehen ist gerade egal – Daniel schüttelt nur grinsend den Kopf.
Reise Hunter Pisaq Ponchos Yannis u Judith
Poncho-Touristen
Er ist aber auch fündig geworden – ein Peru Pizarro Trikot ist in seinen Besitz übergegangen. Ein wenig Shopping Queen-like steigen wir beim Dunkel-Werden wieder in das Shuttle zurück nach Cusco, essen dort noch eine Kleinigkeit und lassen den Abend ausklingen.
Am nächsten Morgen in der Früh werden wir abgeholt und unser Trek zum Macchu Picchu startet. Hierzu gibt es einen eigenen Post zu Lesen.
Nach dem Trek haben wir noch gut 2 Tage bis der Rückflug nach Lima geht. Yannis ist noch 3 Tage in Cusco und so schauen wir uns ganz in Ruhe noch ein paar Ecken der Stadt an – das Wetter bleibt fantastisch an jedem Tag: blauer Himmel und Sonne bis zum Abend. Eine kleine alte Inka Ruine gibt es noch etwas oberhalb der Stadt, bei und auf der wir einen ganzen Nachmittag verbringen und einfach die Ruhe und die Aussicht genießen.
Reise Hunter Cusco Inka Ruine
Cusco – Inka Ruine
Reise Hunter Peru Cusco Panorama Titel
Cusco Panorama
Auch in der Stadt gibt es unzählige Inka-Dinge zu sehen: die meisten Straßenschilder sind mit dem goldenen Symbol der Inka-Sonne versehen. Es gibt viele Bilder / Kunstwerke, die einen Teil der Geschichte erzählen, so wie dieses große Wandbild:
Reise Hunter Cusco Wandmalerei
Cusco Inka Wandmalerei
Ebenso ein Erbe der Inka ist die Sprache „Quechua“ – alle Menschen in den Anden-Dörfern und Städten sprechen sie noch, teilweise auch ausschließlich. In Cusco und anderen größeren Städten spricht es noch etwa die Hälfte der Bevölkerung. Eine komplett eigene Sprache, die nichts mit Spanisch zu tun hat; hier zwei Beispiele: Quechua = Spanisch = Deutsch –> Inti = Sol = Sonne & Killa = Luna = Mond.
Das Essen hier ist ebenfalls unglaublich lecker. Ich habe mich sogar an das vom Taxi-Fahrer empfohlene lomo saltado vom Alpaka herangetraut: sehr lecker – recht zähes Fleisch geschmacklich nah an Rind.
Reise Hunter Cusco Essen
Lomo Saltado Alpaka und ein Hühnchen Gericht peruanisch links
Ebenfalls nicht fehlen darf natürlich der berühmte Pisco Sour – der Peru-Cocktail und ein typisches peruanisches Getränk: Chicha Morada – ein Getränk hauptsächlich hergestellt aus lila-schwarzem Mais, Ananas- und Quittenschalen, Zimt und Nelken. Das Getränk soll super gesund sein und sogar bei Krebserkrankungen bei der Heilung/Verlangsamung der Krankheit unterstützend wirken – geforscht wird gerade noch ein weiteren Details. Unabhängig davon schmeckt es aber schon mal super.
Reise Hunter Cusco PiscoSour ChichaMorada
Pisco Sour und Chicha Morada
Und nicht zu verwechseln mit der „Chicha“ – das ist ein von der Bevölkerung selbstgebrautes und vergorenes Bier, welches gerade in ländlichen Regionen stark verbreitet ist – da haben wir uns nicht rangetraut. Aber durch die lokale Küche haben wir uns noch etwas probiert, sei es Qunioa-Suppe, frische Passionsfrucht oder irgendwelche Hähnchengerichte – es gab nichts, was nicht fantastisch geschmeckt hat.
Reise Hunter Peru Passionsfrucht1Reise Hunter Peru Passionsfrucht1
Passionsfrucht außen
Reise Hunter Peru Passionsfrucht2
Passionsfrucht innen – zum Auslutschen

Hasta luego Latinoamerica

So schnell sind zwei Wochen in Peru vergangen, sodass wir in Summe gute 4 Wochen auf dem Kontinent verbracht haben. Die Zeit fliegt gefühlt… und wir haben schon so viel erleben dürfen. Wir machen uns wieder auf den Weg nach Lima; Yannis zieht weiter nach Bolivien. Eine gute Zeit war’s – bis demnächst im Allgäu! Am 05.06. nachmittags laufen wir vom Hostel zum Flughafen in Lima – es war kein Taxi zu bekommen – Wahltag und da jeder wählen gehen muss, die wenigsten aber ein Auto haben, sind alle Busse und Taxen belegt. Egal, die 1,5km schaffen wir auch locker zu Fuß – sind ja im Höhentraining gewesen. Lachen müssen wir trotzdem zwischendurch – wir werden angestarrt wie die letzten Aliens – scheinbar gehen nicht so viele Leute durchs Industriegebiet zu Fuß zum Terminal.:-) Kurz darauf sitzen wir auch schon im Flieger nach Santiago de Chile um dort umzusteigen in die Maschine nach Auckland – Neuseeland, wir kommen.

Wenn ihr Lust auf mehr Bilder von unseren Peru Tagen habt, klickt einfach hier in die Galerie Fotos Peru – Cusco und Umgebung

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